Kaffeebohnen, Alkohol, Zucker – viel mehr braucht es nicht für ein hochprozentiges Kaffee-Elixier, das Cocktails oder beschwipsten Desserts ein köstliches Kaffee-Aroma verleiht. 

Im Handel findest Du eine Vielzahl verschiedener Liköre, die mal etwas cremiger, mal etwas schokoladiger sind, mal deutlich vanillig und mal besonders karamellig. Zu den bekanntesten Kaffee Liqueuren gehört der mexikanische Kahlúa, dessen Name synonym für Kaffeelikör verwendet wird. 

Was ist eigentlich ein Likör? 

Der Name Likör hat seinen Ursprung im lateinischen Begriff „liquor“. Das bedeutet nichts anderes als Flüssigkeit. Als Likör werden Spirituosen bezeichnet, die mindestens 15 Prozent Alkohol und 100 Gramm Zucker enthalten. Liköre sind verglichen mit anderen Spirituosen sehr aromatisch, da der Zucker die einzelnen Geschmacksnoten verstärkt.

Was zeichnet einen guten Kaffeelikör aus?

Ein wichtiger Bestandteil eines Kaffeelikörs ist die alkoholische Grundlage. Kahlúa etwa wird auf der Basis von Rum hergestellt, es gibt aber auch Varianten mit Tequila, Wodka oder Brandy. Da Rum etwas weicher ist, ist er ideal für den geschmeidigen Likör. 

Die wichtigste Zutat ist der geröstete Arabica-Kaffee. Dieser wird mit dem Rum, etwas Vanille und Zuckerrohrdestillat zu einem Kaffeelikör mit 20 Volumenprozent verarbeitet.

Die Kaffeenote des Kahlúa ist präsent, aber unaufdringlich. Damit eignet sich dieser Likör auch für sanftere Gemüter. Möchtest Du mehr Wumms, musst Du auf die Especial-Version zurückgreifen: Diese hat weniger Zucker, mehr Alkohol – und einen durchschlagenden Espresso-Geschmack.   

Wir empfehlen Dir allerdings für die Suche nach dem idealen Kaffee Liqueur allerdings weniger das Angebot an industriellem Kaffee-Schnaps, sondern die Produkte kleinerer Röstereien oder Destillerien, wie zum Beispiel Lantenhammer aus Bayern. Am besten ist es aber, Du machst Deinen Likör einfach selbst! Wie das geht und was Du brauchst, erfährst Du von uns.

DIY Kaffee Liqueur: So geht’s

Sagt Dir der Begriff „Mazeration“ etwas? Dabei werden die aromatischen Bestandteile einer oder mehrerer Zutaten in einer Lösung extrahiert. In unserem Fall sind die Zutaten Kaffeebohnen, Vanille und Orange, die Lösung ist brauner Rum. 

Das Verfahren der Mazeration kommt auch beim schon erwähnten Kahlúa zum Einsatz – und es erinnert zudem stark an unseren Cold Brew, den wir am liebsten in der Variante mit Tonic genießen. 

Für die Herstellung Deines Kaffee Liqueurs solltest Du etwa vier Wochen einplanen. Länger als sechs Wochen sollte die Mischung nicht stehen, denn besser wird der Geschmack dann nicht mehr.

Zutaten:

1 l brauner Rum
mindestens 100 ganze Kaffeebohnen (Arabica mit dunklerer Röstung)
200 – 350 g Rohrohrzucker
1 aufgeschlitzte Vanilleschote
Ein Spritzer Orangenschale oder Zimt (optional)
eine große Flasche mit dichtem Verschluss (am besten ausgekocht)

Du kannst für den Likör auch andere Spirituosen verwenden, wir haben uns für Rum entschieden, weil er ideal zum White Russian passt, den wir damit mixen möchten. Auch bei den Kaffeebohnen kannst Du experimentieren. Vielleicht gefällt Dir ein etwas blumigeres Aroma besser als unsere Variante mit Wumms?

Grundsätzlich kannst Du mit den Zutaten und den Mengen ausprobieren, was Dir am besten schmeckt: Ordentlich Karacho mit mehr Kaffee und weniger Zucker oder die süße Variante mit weniger Kaffee und mehr Zucker.

Die Zubereitung ist denkbar einfach:

Gib zunächst alle trockenen Zutaten in die Flasche.
Gieße dann den Alkohol darauf.
Verschließe die Flasche gut und schüttle sie ordentlich durch.
Stelle die Flasche an einen warmen Ort mit konstanter Temperatur.
Schüttle Deine Mischung einmal pro Woche energisch durch.

Nach drei bis vier Wochen sollte sich der Zucker vollständig aufgelöst haben. Dann kannst Du Deine Lösung durch ein Tuch abgießen und sie gleich in einem Cocktail genießen. Was übrig bleibt, kannst Du gut verschlossen an einem dunklen Ort aufbewahren. 

Wohin mit dem Likör? Am besten in einen White Russian!

Es gibt viele Cocktails mit Kaffeelikör. White Russian dürfte der bekannteste von ihnen sein,  seit sich der Dude 1998 sage und schreibe neun White Russians in 117 Filmminuten genehmigte. Anders als der Dude, der auf half and half setzt, bevorzugen wir den White Russian mit Sahne.

Wir geben zwei Teile Wodka und einen Teil Kahlúa in einen Tumbler, schlagen die Sahne leicht an und floaten sie über den Drink. Wichtig: Alle Bestandteile inklusive Glas müssen schon vorher gut gekühlt sein. Cheers!